Platt för beginners

Platt für Anfänger 

Wenn Sie sich fragen, warum Sie die Friesen möglicherweise nicht direkt verstehen oder warum das Gesprochene wie ein Kauderwelsch aus Deutsch, Englisch und Niederländisch klingt, machen Sie Bekanntschaft mit der wunderschönen Sprache Plattdeutsch. 

Das Plattdeutsche, oder auch Niederdeutsche genannt, zählt nachweislich zu den beliebtesten Dialekten der Deutschen, wobei die Bezeichnung Dialekt nicht ganz richtig ist, denn Plattdeutsch ist als eigene Sprache anerkannt. 

Entstanden ist das Plattdeutsche übrigens als westgermanische Sprache aus dem Altsächsischen. Sie klingt ein wenig wie eine Mischung aus Deutsch, Englisch und Niederländisch und eine Schätzung gibt an, dass ca. 6 Millionen Menschen in Deutschland der plattdeutschen Sprache mächtig sind. Das ist vor allem in den norddeutschen Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern der Fall. Aber auch in den USA, Kanada und Russland findet man Menschen, die regionale Dialekte des Plattdeutschen verstehen und sprechen können. Das ist unter anderem bedingt durch Auswanderungen ab Bremerhaven über den Atlantischen Ozean. 

Durch die Nähe zur Englischen Sprache war es zum Beispiel auch für Seeleute einfacher, sich auf den Schiffen bzw. in den Häfen zu verständigen. 

Leider sprechen immer weniger junge Menschen Plattdeutsch, weil es zu lange Zeit nicht ausreichend gefördert wurde. In der Generation der Baby-Boomer (geboren ca. 1955-1969) gibt es aber nicht wenige, die ausschließlich Platt sprechen konnten, als sie zum ersten Mal die Grundschule besucht haben.  

Damit Sie bei Ihrem nächsten Urlaub an unserer Küste mitreden können, haben wir ein paar Redewendungen und Erklärungen für Sie zusammengestellt. 

Besonders Flüche oder Ausdrücke von Ärgernis klingen im Plattdeutschen übrigens ganz wunderbar und vielleicht ist ja auch die ein oder andere Äußerung dabei, die Sie in Ihren Sprachgebrauch integrieren und so das Plattdeutsche auch außerhalb der Norddeutschen Grenzen verbreiten 😉 

Vielen Nordlichtern eilt der Ruf der Wortkargheit voraus. Der Grund: Lange Begrüßungsfloskeln und große Abschiedsworte gibt es hier nicht. Ein einfaches „Moin“ erfüllt seinen Zweck zu jeder Tages- und Nachtzeit. Zu viele Worte stoßen auf Unverständnis. Schließlich heißt es: Moin! – Moin, Moin ist schon Gesabbel.
Das Gegenstück zum kurzen „Moin“ ist das kurze „Tschüss“. Diese kurze und knackige Verabschiedung ist keinesfalls unhöflich gemeint, sondern heißt irgendwie auch „Auf Wiedersehen!“ und „Wir würden uns freuen, Sie bald wieder zu sehen!“. Nur bedarf es dafür nicht allzu vieler Worte. Schon Heidi Kabel singt in einem der beliebten Hamburger Seemanslieder „In Hamburg sagt man Tschüüss!“
Beide Ausdrücke sind Alternativen zum knackigen Tschüss zur Verabschiedung. Wörtlich übersetzt heißt das so viel wie „Bleib munter/gesund“ oder „Sieh zu“.
Ja, was soll ich dazu schon sagen. Für einen »Klönschnack« sind wir Norddeutschen zwar immer zu haben, aber »Gesabbel« ist so gar nicht unsere Art. Besonders dann, wenn etwas erledigt werden muss, wollen wir handfeste Ergebnisse sehen. Auf Miesmacherei oder fortwährende »Wenn’s« und »Aber’s« von außen können wir dabei gut und gerne verzichten. So kann es vorkommen, dass wir uns in einem Moment der Schwäche zu einem etwas forscheren „Sabbel nich, dat geit!“ hinreißen lassen. Und das soll so viel heißen wie: „Nicht so viel reden, sondern einfach machen“.
Man sieht es uns Nordlichtern nicht immer an, aber auch wenn uns nachgesagt wird, dass wir unseren Komfort-Abstand lieber auf 5 anstelle von 1,5 Metern bemessen würden, lieben wir Geselligkeit. So lassen wir uns gerne zu einem spontanen Tee bei den Großeltern, zu einem Grillabend mit Freunden oder auch nur mal auf eine kurze Plauderei an der Haustür ein. Im Anschluss geht dann zwar jede und jeder wieder ihres und seines Weges, aber wenn das mit einem „Kiek mol wedder in!“ begleitet wird, bedeutet das, dass man jederzeit wieder willkommen ist. Dieser Abschiedsgruß bedeutet nämlich so viel wie „Schau mal wieder rein!“ oder „Lass dich mal wieder sehen!“.
Sicherlich sind die Redensarten »Das Leben ist kein Ponyhof« oder »Das Leben ist kein Zuckerschlecken« geläufig. Besonders dann, wenn unausweichliche und weniger spaßige Dinge anstehen, sind diese Ausdrücke perfekt, um sich trotz vorrangigen Unwillens zum Überwinden des inneren Schweinehunds durchzuboxen. In Norddeutschland fällt das (wie so oft) etwas kürzer aus. Hier greift man in solchen Fällen – gern kombiniert mit einem kleinen Seufzer – auf das plattdeutsche „Wat mutt, dat mutt“ zurück. Also: Nicht lang jammern, sondern machen – ändern lässt es sich ja meist eh nicht.

Plattdeutscher Ausruf des Schreckens oder der Verwunderung; mögl. Übersetzung: Meine Güte! oder Donnerwetter! Abgeleitet aus dem Hochdeutschen von „Herr Jesus!“

Synonyme für diese Redewendung:

Verflixt un Tonait / Klei mi an Mors / Verdori noch mol / Düvel ok

Zu guter Letzt möchte ich Ihnen an dieser Stelle noch ein Video aus dem Deutschen Bundestag empfehlen ohne jegliche Bewertung oder Einordnung des Inhalts. Warum empfehle ich Ihnen dann dieses Video? Unsere wunderbare Sprache Plattdeutsch hält durch die regionalen Bundestagsabgeordneten immer mal Einzug in den Deutschen Bundestag und so auch in diesem Fall durch den SPD-Abgeordneten Johann Saathoff aus dem Wahlkreis Aurich-Emden in Ostfriesland. Viel Spaß beim Zuhören und Zuschauen: 

Und auch die Ostfriesen-Zeitung stellt in einem kurzen Video einige plattdeutsche Redewendungen vor. Vielleicht ist auch dort ja noch etwas Neues für Sie dabei:

https://www.oz-online.de/video/121113/Fuer-Plattstarter-Redewendungen

Platt för beginners

Platt für Anfänger 

Wenn Sie sich fragen, warum Sie die Friesen möglicherweise nicht direkt verstehen oder warum das Gesprochene wie ein Kauderwelsch aus Deutsch, Englisch und Niederländisch klingt, machen Sie Bekanntschaft mit der wunderschönen Sprache Plattdeutsch. 

Das Plattdeutsche, oder auch Niederdeutsche genannt, zählt nachweislich zu den beliebtesten Dialekten der Deutschen, wobei die Bezeichnung Dialekt nicht ganz richtig ist, denn Plattdeutsch ist als eigene Sprache anerkannt. 

Entstanden ist das Plattdeutsche übrigens als westgermanische Sprache aus dem Altsächsischen. Sie klingt ein wenig wie eine Mischung aus Deutsch, Englisch und Niederländisch und eine Schätzung gibt an, dass ca. 6 Millionen Menschen in Deutschland der plattdeutschen Sprache mächtig sind. Das ist vor allem in den norddeutschen Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern der Fall. Aber auch in den USA, Kanada und Russland findet man Menschen, die regionale Dialekte des Plattdeutschen verstehen und sprechen können. Das ist unter anderem bedingt durch Auswanderungen ab Bremerhaven über den Atlantischen Ozean. 

Durch die Nähe zur Englischen Sprache war es zum Beispiel auch für Seeleute einfacher, sich auf den Schiffen bzw. in den Häfen zu verständigen. 

Leider sprechen immer weniger junge Menschen Plattdeutsch, weil es zu lange Zeit nicht ausreichend gefördert wurde. In der Generation der Baby-Boomer (geboren ca. 1955-1969) gibt es aber nicht wenige, die ausschließlich Platt sprechen konnten, als sie zum ersten Mal die Grundschule besucht haben.  

Damit Sie bei Ihrem nächsten Urlaub an unserer Küste mitreden können, haben wir ein paar Redewendungen und Erklärungen für Sie zusammengestellt. 

Besonders Flüche oder Ausdrücke von Ärgernis klingen im Plattdeutschen übrigens ganz wunderbar und vielleicht ist ja auch die ein oder andere Äußerung dabei, die Sie in Ihren Sprachgebrauch integrieren und so das Plattdeutsche auch außerhalb der Norddeutschen Grenzen verbreiten 😉 

Vielen Nordlichtern eilt der Ruf der Wortkargheit voraus. Der Grund: Lange Begrüßungsfloskeln und große Abschiedsworte gibt es hier nicht. Ein einfaches „Moin“ erfüllt seinen Zweck zu jeder Tages- und Nachtzeit. Zu viele Worte stoßen auf Unverständnis. Schließlich heißt es: Moin! – Moin, Moin ist schon Gesabbel.
Das Gegenstück zum kurzen „Moin“ ist das kurze „Tschüss“. Diese kurze und knackige Verabschiedung ist keinesfalls unhöflich gemeint, sondern heißt irgendwie auch „Auf Wiedersehen!“ und „Wir würden uns freuen, Sie bald wieder zu sehen!“. Nur bedarf es dafür nicht allzu vieler Worte. Schon Heidi Kabel singt in einem der beliebten Hamburger Seemanslieder „In Hamburg sagt man Tschüüss!“
Beide Ausdrücke sind Alternativen zum knackigen Tschüss zur Verabschiedung. Wörtlich übersetzt heißt das so viel wie „Bleib munter/gesund“ oder „Sieh zu“.
Ja, was soll ich dazu schon sagen. Für einen »Klönschnack« sind wir Norddeutschen zwar immer zu haben, aber »Gesabbel« ist so gar nicht unsere Art. Besonders dann, wenn etwas erledigt werden muss, wollen wir handfeste Ergebnisse sehen. Auf Miesmacherei oder fortwährende »Wenn’s« und »Aber’s« von außen können wir dabei gut und gerne verzichten. So kann es vorkommen, dass wir uns in einem Moment der Schwäche zu einem etwas forscheren „Sabbel nich, dat geit!“ hinreißen lassen. Und das soll so viel heißen wie: „Nicht so viel reden, sondern einfach machen“.
Man sieht es uns Nordlichtern nicht immer an, aber auch wenn uns nachgesagt wird, dass wir unseren Komfort-Abstand lieber auf 5 anstelle von 1,5 Metern bemessen würden, lieben wir Geselligkeit. So lassen wir uns gerne zu einem spontanen Tee bei den Großeltern, zu einem Grillabend mit Freunden oder auch nur mal auf eine kurze Plauderei an der Haustür ein. Im Anschluss geht dann zwar jede und jeder wieder ihres und seines Weges, aber wenn das mit einem „Kiek mol wedder in!“ begleitet wird, bedeutet das, dass man jederzeit wieder willkommen ist. Dieser Abschiedsgruß bedeutet nämlich so viel wie „Schau mal wieder rein!“ oder „Lass dich mal wieder sehen!“.
Sicherlich sind die Redensarten »Das Leben ist kein Ponyhof« oder »Das Leben ist kein Zuckerschlecken« geläufig. Besonders dann, wenn unausweichliche und weniger spaßige Dinge anstehen, sind diese Ausdrücke perfekt, um sich trotz vorrangigen Unwillens zum Überwinden des inneren Schweinehunds durchzuboxen. In Norddeutschland fällt das (wie so oft) etwas kürzer aus. Hier greift man in solchen Fällen – gern kombiniert mit einem kleinen Seufzer – auf das plattdeutsche „Wat mutt, dat mutt“ zurück. Also: Nicht lang jammern, sondern machen – ändern lässt es sich ja meist eh nicht.

Plattdeutscher Ausruf des Schreckens oder der Verwunderung; mögl. Übersetzung: Meine Güte! oder Donnerwetter! Abgeleitet aus dem Hochdeutschen von „Herr Jesus!“

Synonyme für diese Redewendung:

Verflixt un Tonait / Klei mi an Mors / Verdori noch mol / Düvel ok

Zu guter Letzt möchte ich Ihnen an dieser Stelle noch ein Video aus dem Deutschen Bundestag empfehlen ohne jegliche Bewertung oder Einordnung des Inhalts. Warum empfehle ich Ihnen dann dieses Video? Unsere wunderbare Sprache Plattdeutsch hält durch die regionalen Bundestagsabgeordneten immer mal Einzug in den Deutschen Bundestag und so auch in diesem Fall durch den SPD-Abgeordneten Johann Saathoff aus dem Wahlkreis Aurich-Emden in Ostfriesland. Viel Spaß beim Zuhören und Zuschauen: 

Und auch die Ostfriesen-Zeitung stellt in einem kurzen Video einige plattdeutsche Redewendungen vor. Vielleicht ist auch dort ja noch etwas Neues für Sie dabei:

https://www.oz-online.de/video/121113/Fuer-Plattstarter-Redewendungen